Don Bosco Jugend-Werk und Ausbildungshotel, ehemals Textilfabrik C. Hugo Eidner & Co
Ursprung
Entstehungszeit: Industrie
Ursprüngliche Nutzung
Industrie & Gewerbe - Fabrik
Industrie & Gewerbe - Verwaltung
Erfolgreiche Sanierungskonzepte
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Kontakt aufnehmenDas ehemalige Fabrikgebäude wurde vom Don Bosco Jugend-Werk auf Grund seiner Größe und Lage für den beabsichtigten Zweck ausgewählt. Bei berufsbildenden Maßnahmen für benachteiligte Jugendliche ist eine Beachtung von Barrierefreiheit geboten. Die Bereiche des Gebäudes, an denen mit Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit zu rechnen ist, sind daher weitestgehend barrierefrei gestaltet (z.B. Aufzüge, Toiletten, Türen). Eine energetische Sanierung war aufgrund der besonderen Ausgangsbedingungen des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes nur schwer möglich. Teilweise wurden die Fassade gedämmt und die Fenster erneuert, wobei hierbei noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen. Naturmaterial ist außer bei den Holzfenstern nicht zum Einsatz gekommen. Zu Beginn der Sanierung waren hauptsächlich Firmen aus Bayern mit den Baumaßnahmen betraut. Dies erklärt sich aus dem Sitz der Körperschaft in Bayern und den guten fachlichen Erfahrungen, die man mit den dort ansässigen Unternehmen gemacht hatte. Bei späteren Arbeiten wurden verstärkt lokale Unternehmen einbezogen. Die Finanzierung der Sanierungsmaßnahmen konnte der ehemalige Eigentümer durch die Mieteinnahmen realisieren. Zudem erhielt das Jugend-Werk Mitte der 1990iger Jahre eine aufgabenbezogene Projektförderung durch den Freistaat Sachsen.
Informationen
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Kontakt aufnehmen- Gebäudezustand
- Kategorie
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Herausragendes Konzept
- Objekt-Nr.
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370
- Ort
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Chemnitzer Straße 92, 09217 Burgstädt auf Karte anzeigen
- Beschreibung
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Der Gebäudekomplex aus Textilfabrik und Verwaltungsgebäude wurde zwischen 1920 bis 1927 an einer zentralen Durchgangsstraße von Burgstädt errichtet. Die Fabrik erhebt sich als imposanter mehrgeschossiger Putzbau in Reformstil-Architektur über winkligem Grundriss. Zu den drei Vollgeschossen kommt noch ein ausgebautes Mansardgeschoss hinzu. Dem parallel zur Straße verlaufenden Längsflügel ist mittig ein markanter turmartiger Anbau vorgelagert, der die Silhouette des Gebäudes dominiert. Herausgehobene Fassadenteile sind durch figürlichen Bauschmuck betont. Auch das Verwaltungsgebäude von 1922 zeigt eine starke Mittelbetonung durch einen den zweigeschossigen Bau um ein Geschoss überhöhenden Aufbau. Der Gebäudekomplex ist aufgrund seiner Bedeutung als ehemals wichtiger Produktionsstandort sowie seiner baukünstlerischen Qualität von großer industriegeschichtlicher, architektonischer und ortsgeschichtlicher Bedeutung.
- Baujahr
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Fabrikgebäude: um 1920/22, Erweiterung 1927; Verwaltungsgebäude: 1922
- Nutzung
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Derzeitige Nutzung
In der ehemaligen Textilfabrik sind heute die Werkstätten und die Verwaltung des Don Bosco Jugend-Werks Sachsen untergebracht. Das ehemalige Verwaltungsgebäude wird als Ausbildungshotel vom Don Bosco Jugend-Werk betrieben. Das Don Bosco Jugend-Werk dient als überregionale Einrichtung der beruflichen und gesellschaftlichen Rehabilitation junger Menschen mit Behinderung. Ziel ist es, durch berufsfördernde und berufsbildende Maßnahmen diesen Jugendlichen die dauerhafte Eingliederung in das Berufs- und Arbeitsleben und damit die aktive Teilnahme an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Ursprüngliche Nutzung
Das große Betriebsgelände an der Chemnitzer Straße gehörte ehemals der Firma C. Hugo Eidner & Co. Das Unternehmen wurde 1890 als Kettenwirkmaschinenfabrik gegründet. Der Gebäudekomplex an der Chemnitzer Straße wurde um 1920/22 errichtet und 1927 nochmals erweitert. Zunächst konzentrierte man sich, wie viele weitere kleinere und größere Unternehmen in Burgstädt, auf die Stoffhandschuhproduktion und 1924 erfolgte die Umstellung auf die Produktion von Unterwäsche. 1953 kam es zum Zusammenschluss von 7 Betrieben, unter anderem der Firma Eidner, Firmen aus Chemnitz, Limbach, Claußnitz und Markersdorf zum „VEB Clara Zetkin“. Diese Betriebe produzierten Textilien wie Unterwäsche und Nachtwäsche und trugen das bekannte Warenzeichen „Graziella“. Nach dem Ende der Textilproduktion stand das Gebäude von 1991 bis 1993 größtenteils leer bis 1993/1994 das Don Bosco Jugend-Werk die Gebäude – zu diesem Zeitpunkt noch mietweise – übernahm. Die Sanierung der Gebäude, bei der die Dächer, der Farbanstrich und ein Teil der Holzfenster erneuert wurden, realisierte Mitte der 1990er Jahre der damalige Eigentümer der Immobilie. Das Jugend-Werk Don Bosco führte ab 1993 den Innenausbau und die Gestaltung der Außenanlagen durch. Der markante Schriftzug „Graziella“ über dem turmartigen Vorbau wurde im Zuge der Sanierungsarbeiten entfernt. Ansonsten bemühte man sich bei den Sanierungsarbeiten die historische Hülle bestmöglich zu erhalten. Heute hat die Don Bosco Jugend-Werk Sachsen gGmbH ihren Sitz in den Räumlichkeiten dieses ehemaligen Fabrikgeländes. Das Jugend-Werk wirkt im Sinne der beruflichen Rehabilitation junger Menschen mit Behinderungen, die besondere, individuelle Hilfe zur beruflichen und gesellschaftlichen Integration benötigen. Ihnen wird somit eine Berufsausbildung ermöglicht und die Chance gegeben, sich leichter in das Alltags- und Arbeitsleben zu integrieren.
- Fläche
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Grundstücksfläche
6200 m²
Nutzfläche
5500 m²
- Sonstiges
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Die Umnutzung des ehemaligen Fabrikkomplexes durch das Don Bosco Jugend-Werk bedeutet einen Glücksfall für Burgstädt. Eine der innerstädtischen Hauptdurchgangsstraßen wird durch den Erhalt des stadtbildprägenden Industrieensembles belebt und behält ihren ursprünglichen Charakter. Von den zahlreichen großindustriellen Objekten, die Burgstädt im 19. Und 20. Jahrhundert prägten, sind heute nur noch die ehemalige Textilfabrik Eidner und die benachbarte ehemalige Spinnereifabrik erhalten. Die Umnutzung als Ausbildungsstandort wirkt sich zudem positiv auf die demographische und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Burgstädt aus. Das Don Bosco Jugend-Werk ist aktuell einer der größten Arbeitgeber der Stadt.
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