Richterstraße 4+6
Informationen
- Gebäudezustand
- Kategorie
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Bedrohtes Denkmal
- Objekt-Nr.
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550
- Ort
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- Beschreibung
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Denkmaltext Das massige, dreigeschossige Doppelwohnhaus für Beamte entstand 1923/1924 in offener Bebauung - Pläne lieferten Baurat Richard Tschammer und Architekt Arno Caroli. Als Auftraggeber trat das Mitteldeutsche Braunkohlen-Syndikat Leipzig (GmbH) auf. Für das ausführende Bauunternehmen Julius Kornagel unterschrieb R. Schleicher. 1924 entstanden abschließend die Einfriedung, ein großzügiger Vorgarten und sich gegenüberliegend im Hof zwei “transportable Geräteschuppen aus genuteten, gespundeten und gehobelten Brettern ... als Abstellraum für Kinderwagen und Gartengerät” für die durch die Mieter genutzten Hausgärten. 1958/1959 erfolgten Wohnungsteilungen in den oberen Etagen in Verantwortung des VEB PKM Kohleverarbeitung Leipzig. Zwei halbrunde Standerker gliedern die Straßenfront, deren Ornamentik auf die Erbauungszeit der 1920er Jahre verweist. Die Fenster des Erdgeschosses besitzen Klappläden. Das Gebäude ist verputzt, der hohe Sockel mit großen silbergrauen Schieferplatten verkleidet. Zur Straßenseite ist das hohe Mansardgeschoss durch drei Zwerchhäuser und dazwischenliegende, als Fensterband wirkende Dachhäuser maximal ausgebaut. In einer jeden Etage waren zur Erbauungszeit zwei Wohnungen vorgesehen, die Waschküchen im Keller. Eine Besonderheit stellen die für die Mieter eingerichteten Hausgartenparzellen im rückwärtigen Grundstücksbereich dar, sie besitzten Seltenheitswert. Es besteht für das Objekt ein bemerkenswerter baugeschichtlicher und sozialhistorischer Wert.
- Baujahr
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1919 - 1945
- Nutzung
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Derzeitige Nutzung
die 8 Wohnparteien sind voll bewohnt von insgesamt 35 Menschen aller Altersgruppen von 4 bis 83 Jahren. Der Garten und ausgewählte Räume im Haus werden vom gemeinnützigen Verein Goase e.V. für Nachbar*innen und Besucher*innen mit Kunst- Kultur- und Bildungsangeboten genutzt. Mehr Infos dazu finden sich unter www.goase-ev.de und zum Hausprojekt unter www.ri46.org Außerdem laden wir alle ein, sich in unserem interaktiven Webseitenprojekt zu den Erinnerungen undd Geschichten unseres Stadtquartiers umzusehen: www.ueberallgeschichten.de
Ursprüngliche Nutzung
Zwischen 1990 bis 2023 in "Notverwaltung" und Teilbesitz des Liegenschaftsamt Leipzig (bis 2021 war durch Alt-Eigentümer-Entschädigung einer jüdischen Familie der Bund mit 32% beteiligt gewesen). Seit Mai 2023 per Erbbaurechtsvertrag in Selbstverwaltung der Mieter*innengemeinschaft gemeinsam mit der SoWo Leipzig e.G.