Spinnmühle / Baumwollspinnerei / E. I. Clauß (Alte Baumwolle) in Flöha/Plaue
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Soziale Einrichtungen
Wohnnutzung
Ursprüngliche Nutzung
Industrie & Gewerbe - Fabrik
Wohnen & Geschäft - Gewerbe
Informationen
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Kontakt aufnehmen- Gebäudezustand
- Kategorie
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Herausragendes Konzept
- Objekt-Nr.
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634
- Ort
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Zur Baumwolle 32, 09557 Flöha
- Beschreibung
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Die Baumwollspinnerei E. I. Clauß ist eine historisch gewachsene Fabrikanlage mit den sogenannten Altbauten am Park und zugehörigen Wohn- und Sozialgebäuden für Arbeiter und Angestellte, sowie Fabrikantenvillen. Altbauten am Park Die vier Altbauten (1809, 1826, 1867 und 1887) bilden ein Ensemble mehrgeschossiger Produktionsgebäude. Über eine gemeinsame Antriebswelle verbunden, wurde ihre Energie anfangs durch Wasserkraft und später durch stetig leistungsstärkere Dampfmaschinen geliefert, die den Betrieb der Produktionsmaschinen unterstützten. Altbau 1809 („Gaubenhaus“) Das fünfgeschossige Spinnereigebäude erfuhr 1826 eine Stockwerkaufstockung. Es hat ein schiefergedecktes Dach, eine Vielzahl von Dachgauben sowie einem kleinen Glockentürmchen. Altbau 1826 („Uhrenhaus“) Das sogenannte Uhrenhaus ist ein sechsgeschossiges Fabrikgebäude mit ähnlichen Proportionen wie der Altbau von 1809. Altbau 1867 Hierbei handelt es sich um ein dreigeschossiges Fabrikgebäude, dessen Grundriss und Höhe der Stockwerke an größere und längere Maschinen, die Selfaktor-Spinnmaschinen, angepasst ist. Das Dach ist flacher als das der anderen Bauten. Altbau 1887 („Klinkerbau“) Der Klinkerbau hat eine namensgebende Klinkerfassade. Im Inneren befindet sich eine Ringspinnmaschine auf drei Geschossen. Die Fußböden sind hier erstmals in Betonbauweise ausgeführt.
- Baujahr
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vor 1870
- Nutzung
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Derzeitige Nutzung
Kulturelle Nutzung, sowie Nutzung als Verwaltungsstandort durch die Stadt Flöha
Ursprüngliche Nutzung
1789 gründet Kommerzienrat Benjamin Gottlieb Pflugbeil, Inhaber einer Kattundruckerei in Chemnitz, auf der sogenannten Kohlwiese eine Bleicherei und Färberei. Etwa 20 Jahre später, im Jahr 1809, entsteht dort unter Kommerzienrat Christian Gottlieb Seeber eine Baumwollspinnerei mit rund 160 Beschäftigten zur Versorgung seiner Chemnitzer Weberei – der Ursprung der „Alten Baumwolle“. Am 1. Juni 1815 übernehmen Otto und Ernst Iselin Clauß die Spinnerei und Bleicherei. Bis Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Betrieb kontinuierlich zu einer der größten sächsischen Spinnereien. Zwischen 1900 und 1904 wird die Produktionsstätte modernisiert und erweitert. Neben einem Neubau und einer Dampfkraftstation (heute das Heizhaus) werden auch die Zwirnerei und Spulerei ausgebaut; außerdem wird das Verwaltungsgebäude neu errichtet. Nach dem Tod von Ernst Stephan Clauß 1925 endet eine Ära unternehmerischer Innovation und sozialer Verantwortung. Auch in den Jahren nach der Überführung in einen volkseigenen Betrieb ab 1947 bleibt die Baumwollspinnerei ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. 1989 sind im Stammsitz des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha, der heutigen „Alten Baumwolle“, rund 1200 Menschen tätig. Mit der politischen Wende nach 1989 und der Umstellung auf marktwirtschaftliche Strukturen wird der Betrieb 1991 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Konkurrenzbedingungen verhindern jedoch eine Fortführung, und am 15. Oktober 1994 wird die Produktion eingestellt. 1995 erwirbt ein Privatinvestor das Gelände, nimmt umfangreiche Gebäudeveränderungen vor und plant ein Stadtzentrum. 1998 folgt die Insolvenz des Investors. Am 16. Januar 2001 erwirbt die Stadt Flöha das Gelände zum symbolischen Preis von 1,00 DM von der Treuhandanstalt und verfolgt die Stadtzentrumspläne weiter – ein zukunftsweisender Schritt. Der Masterplan zur „Alten Baumwolle“ verwandelte das historische Industrieareal in ein neues, lebendiges Zentrum für Flöha. Durch eine sanfte Integration der alten Fabrikgebäude entstanden öffentliche Einrichtungen wie das Rathaus, die Stadtbibliothek und der Stadtsaal. Zugleich bieten neue Wohn- und Gewerbeflächen sowie ein Marktplatz Raum für die moderne Nutzung. Durch die gelungene Balance von Denkmalpflege und funktionalem Neubau prägt das Areal heute als kultureller und sozialer Mittelpunkt die Stadt. Die „Alte Baumwolle“ steht damit nicht nur für eine der ältesten kontinuierlich betriebenen Spinnereien Sachsens, sondern auch für eine prägende Industrielandschaft in Flöha, deren Architektur das Stadtbild maßgeblich beeinflusst. Heute stehen das Gelände, der Park und die Unternehmervilla „Immenhof“ unter Denkmalschutz.
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