Spinnmühle / Baumwollspinnerei J. A. Hößler in Chemnitz/Kleinolbersdorf-Altenhain
Nutzungsmöglichkeiten
Büro
Forschungseinrichtungen
Gewerbe
Ursprüngliche Nutzung
Industrie & Gewerbe - Fabrik
Industrie & Gewerbe - Mühle
Wohnen & Geschäft - Gewerbe
Informationen
- Gebäudezustand
- Kategorie
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Herausragendes Konzept
- Objekt-Nr.
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633
- Ort
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Amselgrund 30, 09128 Chemnitz
- Beschreibung
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Bei der Spinnerei Hößler handelt es sich um einen viergeschossigen Putzbau aus Natursteinmauerwerk; Ein hoch aufragender Baukörper mit prägnantem, hohen Mansarddach. Der 4×9 Achsen große Bau mit zweckbetonter, ausgewogener Architektursprache (Architekt Christian Friedrich Uhlig) weist sandfarbenen Glattputz auf und Fenstergewände sowie Schmuckeingänge, welche mit farbig gefasstem Hilbersdorfer Porphyrtuff gestaltet sind. Die Eingänge sind mit halbplastischen Festons über einem zentralem Medaillon verziert. Ferner besteht die Fassade zum Teil aus Phyllitgestein und Hilbersdorfer Porphyr, hierbei handelt es sich um lokale Baustoffe.
- Baujahr
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vor 1870
- Nutzung
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Derzeitige Nutzung
Firmen- und Forschungsstandort der Firma IMK
Ursprüngliche Nutzung
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts beauftragte Johann August Hößler, Lehnrichter und Besitzer eines Lehnguts in Altenhain, den Baumeister Christian Friedrich Uhlig mit dem Bau einer wasserbetriebenen Spinnmühle. Diese sogenannte „Hößlersche Spinnmühle“ wurde 1821 fertiggestellt. Zur Energieversorgung der Baumwollspinnerei wurde ein Nebenfluss des Dorfbaches in Teichen gestaut, um ein Wasserrad im Keller des Gebäudes anzutreiben. Die durch das Rad erzeugte Kraft wurde direkt zu den Maschinen in den oberen Etagen geleitet. Im Jahr 1880 gründete Friedrich Eduard Lohr eine Firma und richtete die Untere Spinnmühle bis 1890 als Möbelfabrik ein. Die Produktion umfasste Möbelgestelle für Stühle, Sessel, Sofas und Tische. Lohrs Schwiegersohn, Ernst Merkel, übernahm die Leitung der Fabrik und führte den Betrieb fort, bevor seine Söhne Martin und Konrad ihn bis zur Enteignung 1973 weiterführten. Ab 1960 wurde das Unternehmen Ernst Merkel KG zu einem halbstaatlichen Betrieb und ging 1973 in den volkseigenen Betrieb „VEB Gestellbau“ über. Nach der politischen Wende übernahm die Treuhand die Fabrik 1990, jedoch musste die Produktion eingestellt und der Betrieb geschlossen werden. Die Familie Merkel erhielt das Eigentum 1994 zurück und veräußerte es schließlich 2000 an die Chemnitzer GIB GmbH. Diese plante eine Sanierung und Umnutzung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes als Wohnraum. 2002 stand das Grundstück mit dem Fabrikgebäude zum Verkauf. 2012 investierte die Firma IMK sechs Millionen Euro für die Sanierung der um 1830 errichteten Hößlerschen Spinnmühle, so entstand der neue Firmen- und Forschungsstandort für das Unternehmen.