Villa Hasenholz
Ursprung
Entstehungszeit: Wohnen
Herausforderungen
Erhaltung
Finanzen
Nicht-Kommerziell
Ort
Partner
Zustand
sehr baufällig, keine Notsicherungsmaßnahmen
Ursprüngliche Nutzung
Wohnen & Geschäft - Gasthaus
Wohnen & Geschäft - Villa
Wohnen & Geschäft - Wohnhaus
Erfolgreiche Sanierungskonzepte
Die Leipziger Denkmalstiftung wurde frühzeitig von der Pächterin einbezogen, um ein gemeinsames Finanzierungskonzept für die nicht unerheblichen Finanzkosten zu erstellen. Da dies nicht aus späteren Nutzungserlösen erwirtschaftet werden konnte, musste es auf eine breite Basis gestellt werden. Für einfache Hilfsarbeiten wurden erfolgreiche Aufrufe zu gemeinsamen Arbeitseinsätzen in der Bürgerschaft gestartet. Diese fanden an 7 Samstagen in der Zeit von 2011 bis 2013 statt. Die Finanzierung der Facharbeiten konnte nach intensiven Werben und Verhandeln wie folgt realisiert werden: ca. 35% Denkmalfördermittel, ca. 10% von der Leipziger Denkmalstiftung eingeworbene Spenden und 55% durch Mittel des Eigentümers und der Pächterin.
Zu Beginn war der komplette Veranstaltungsbereich und der Kolonaden in einem bedauernswerten Zustand. Die Fenster der Kolonaden waren zum Teil zugemauert. Ein Fußboden war nicht vorhanden und die Räume nicht nutzbar.
Die Herausforderung bestand in der Wiederherstellung der umlaufenden Kolonaden unter der Nutzung der noch vorgefundenen Fensterbestandteile und Balkenlagen im Fußboden und Dachbereich. Ebenso war und ist die Restauration des historischen Saales hervorzuheben. Ein umfangreiches Holzschutzgutachten mit Kartierung der vorhandenen Balken wurde erstellt und gleichlaufend eine restauratorische Befunduntersuchung vorgenommen. Aufgrund dessen wurde in Abstimmung mit dem Denkmalamt bauteilbezogen festgelegt, was erhalten und aufgearbeitet werden kann und welche Teile originalgetreu ersetzt werden müssen. Die Restauratorin fand mehrere Farbschichten aus den verschiedenen Nutzungsepochen im Wandanstrich vor und entschied daraufhin mit Denkmalschützern und der Pächterin, welche davon wiederhergestellt werden sollen. Nach Sicherung der Finanzierung wurden die Leistungen ( Rohbau- Zimmerer- Fensterbau- Dach- und Installationsarbeiten ) ausgeschrieben und an regionale Handwerker vergeben. Um z. B. die Fensterprofile entsprechend dem historischen Vorbild zu erstellen, ließ der Fensterbauer extra einen entsprechenden Fräser herstellen. Noch nicht realisiert ist die Restaurierung des Saales. Im Zuge dieses Vorhabens sind bereits 2011 Untersuchungen zur Wand- und Deckengestaltung durchgeführt worden. Die Ergebnisse dieser Befund Untersuchungen ergaben, dass die ursprüngliche Ausmalung von 1895 vollständig nachweisbar und somit zu rekonstruieren ist. Das Highlight der bauzeitlichen Raumfassung sind die in Teilen erhaltenen Deckenmalereien. Polychrome Schablonenmalereien und virtuose Freihandmalereien mit floralen und dekorativen Elementen, naturalistisch gestaltete Weinreben mit Rankgittern, exotische Pflanzen in ornamentalen Einfassungen überziehen sämtliche Deckenfelder. Gerahmt werden diese lebendigen Szenerien durch reich verzierte, farbig gefasste und teilvergoldete Stuckprofile. Die Wiederherstellung der ursprünglichen Raumgestaltung mit dem Anspruch einer dem Denkmalwert des Saales entsprechen den Qualität der Ausführung erfordert umfangreiche finanzielle Mittel.
Informationen
- Gebäudezustand
- Kategorie
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Herausragendes Konzept
- Objekt-Nr.
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11
- Ort
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Gustav-Esche-Str. 1, 04179 Leipzig
- Beschreibung
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Das historische Ensemble, bestehend aus einem Wohnhaus von 1873, das derzeit zu Künstlerwohnungen ausgebaut wird, dem nach 1893 angefügten „Großen Restaurationssaal nebst Kolonnaden“ und den parkähnlichen Grünflächen mit alten Streuobstwiesen, ist in großem Umfang im Bestand erhalten und auf der Liste der Kulturdenkmale der Stadt Leipzig verzeichnet. Seit 2009 wird es von der Pächterin Marion Salzmann behutsam zu Künstlerwohnungen, einem Ausflugslokal und einem Ort für kulturelle Veranstaltungen entwickelt und damit weitgehend auch wieder seiner historischen Nutzung zugeführt.
- Baujahr
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1889-1890
- Nutzung
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Derzeitige Nutzung
Veranstaltungsort für Events und große Feiern (z. B. Hochzeiten, Firmenjubiläum etc.), Biergarten, Pension für Künstler und Freunde
Ursprüngliche Nutzung
Das historische Ensemble, bestehend aus einem Wohnhaus von 1873 (errichtet nach Plänen des bekannten Architekten Ottomar Jummel), welches derzeit zu Künstlerwohnungen ausgebaut wird, dem nach 1893 angefügten „Großen Restaurationssaal nebst Colonnaden“ und den parkähnlichen Grünflächen mit alten Streuobstwiesen, ist in großem Umfang im Bestand erhalten und auf der Liste der Kulturdenkmale der Stadt Leipzig verzeichnet. Seiner gründerzeitlichen Entstehung entsprechend, zeigt sich das Wohnhaus als traditioneller Fachwerkbau, mit teils mauerwerkssichtigen Ziegelgefachen. Die wintergartenähnlichen Kolonnaden wurden als Holzkonstruktion errichtet. Eine umlaufende Verglasung durch Sprossenfenster sorgte für eine ausreichende Belichtung. Profilierte Säulen im Stile der Zeit dienten als Stützen der Deckenkonstruktion. Der angrenzende große Saal (ca. 230 m² mit 4,5 m Deckenhöhe), mit stuckierter Kassettendecke wartet mit Orchestermuschel und Bühne auf. Ein weiterer „kleiner Saal“ rundet die Veranstaltungs- und Gastronomieräumlichkeiten ab. Für den Stadtraum Leipzig ist die „Villa Hasenholz“ von hohem bau- und kultur-historischem Wert. Sie ist Zeugnis der zeittypischen Bau- und Gestaltungsweisen sowie des gesellschaftlichen Wandels um 1900. Die Stadt veränderte sich, Ihre Bewohner veränderten sich. Die Freizeitgestaltung der Stadtbewohner wurde zu einem modernen Thema. Man drängte nach draußen, zu Luft, Licht und Natur, wollte dabei aber städtisches Umfeld und Repräsentation nicht missen. Das alles verband das moderne Ausflugslokal „Zur Burgaue“. Später, in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, war die „Burgaue“ ein Treffpunkt der Halbwelt in der DDR. Danach wurde das Objekt der Nutzung als HO-Warenlager zugeschrieben. 2009 übernahm Frau Marion Salzmann das Objekt als Pächterin.
- Fläche
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Grundstücksfläche
9200 m²
Nutzfläche
1100 m²