Ringbrandofen Großtreben

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Labruner Straße 7, 04886 Großtreben

Herausforderungen

Eigentümergemeinschaft

Finanzen

Sicherung

Ursprung

Entstehungszeit: Industrie

Ursprüngliche Nutzung

Industrie & Gewerbe - Sonstige

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Gebäudezustand

Kategorie

Sanierungskonzept

Objekt-Nr.

504

Ort

Labruner Straße 7, 04886 Großtreben

Beschreibung

Er steht fast unbemerkt am Nordwest-Ende des Beilroder Ortsteiles Großtreben, im Norden des Landkreises Nordsachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt – der Ringbrandofen. Aber diese Fast-Versteckposition ist seiner gar nicht würdig. Denn: Der seit 1984 als technisches Denkmal eingestufte Ofen gilt als weltweit ältester noch erhaltener seiner Art. Jahrtausendelang wurden Ziegel mit hohem Wärmeenergie-Verbrauch in periodischen Öfen gebrannt. Mit dem Patent von 1858 zum Ringofen durch Friedrich Eduard Hoffmann (1818 - 1900) konnten sie nun erstmals kontinuierlich gebrannt werden. Dabei wird die im Rauchgas enthaltene Wärmeenergie auf die aus Lehm bestehenden Ziegelrohlinge über-tragen. Die im gebrannten Ziegel enthaltene Wärmeenergie wird für die Vorwärmung der Verbrennungsluft genutzt, und gleichzeitig werden die Ziegel abgekühlt. Diese beiden Wärmetauschprozesse finden innerhalb des kreisförmig angelegten Brennkanals im Ofen statt. Dabei strömen Luft oder Rauchgas durch den kreisförmigen, mit Brenngut besetzten Brennkanal und wandeln die Rohlinge durch einen Temperatureinfluss bis zu ca. 1.000 °C in Ziegel um. Der Brennstoff wird während des Brandes kontinuierlich durch die Schütt-lochöffnung in der Ofendecke in den (heißen) Brennkanal eingebracht, wo er sich sofort entzündet. Beheizt wurde im 19. Jahrhundert vornehmlich mit festen Brennstoffen wie Brikettabrieb, Sägespäne, Stein- und Braunkohle. Der Ringofen stellt einen Meilenstein in der Entwicklung von Brennöfen dar, denn er ermöglichte einen dauerhaften Betrieb. Im Vergleich zu periodischen Öfen benötigte dieser Typ nur einen Bruchteil an Brennmaterial. Bis 1971 war der Ofen in Betrieb; zuletzt wurden hier 1,6 Millionen Lehmziegel pro Jahr gefertigt. Aus den Großtrebener Steinen entstanden zum Beispiel Mitte der 1960er Jahre zwei Vorzeigebauten in Torgaus Eilenburger Straße: das Hochhaus und das Verwaltungsgebäude der Fernwasserversorgung.

Baujahr

1865

Nutzung

Derzeitige Nutzung

Besichtigungsmöglichkeit nach Voranmeldung

Ursprüngliche Nutzung

Das heute auf einem Privatgrundstück stehende Bauwerk – der Eigentümer Andreas Klein-Heßling unterstützt das gemeinsame Projekt allumfassend und machte den Verein in einer Vereinbarung vom 1. Januar 2010 zum Miteigentümer – war in den vielen Jahren seit seiner Schließung dem Verfall preisgegeben. Damit jedoch das technische Denkmal nötig grundgesichert und saniert werden kann, kümmert sich unser „Verein zur Bewahrung und Förderung des ländlichen Raumes Ostelbien im Landkreis Nordsachsen e. V.“ (kurz: Ostelbien-Verein) seit 2007 mit vielen Partnern um seine Erhaltung. Für die nötige Notsicherung wurden in den vergangenen Jahren Fördermittel aus Bund und Land in Höhe von rund 130.000 € ausgereicht. Den ergänzenden notwendigen Eigenanteil von mehr als 12.000 € sammelt der Ostelbien-Verein mühsam zusammen. Mit insgesamt vier erfolgreich abgeschlossenen Bauabschnitten – fachmännisch durchgeführt durch die lokalen Firmen Pege Bauservice GmbH, Last und Dachdeckerei Petersohn, Dautzschen – ist der Fortbestand des technischen Denkmals gesichert. Im Jahr 2015 wurde der Ringbrandofen Großtreben nun schon runde 150 Jahre alt. Nach der Würdigung dieses Jubiläums in einer großen Festsitzung und mit der abgeschlossenen Sanierung soll nunmehr die Innenausstattung erfolgen. Großes Ziel des Vereins ist deshalb die öffentliche Begehbarmachung mit einem Rundgang durch eine Ausstellung im Ofen.

Fläche

Grundstücksfläche

50 m²

Nutzfläche

50 m²

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